Corine Pelluchon

Corine Pelluchon (geboren am 2. November 1967 im westfranzösischen Barbezieux-Saint-Hilaire) ist eine französische Philosophin, Autorin und Professorin für Philosophie an der Universität Gustave Eiffel Paris.

Pelluchon promovierte 2003 an der Universität Panthéon-Sorbonne in Philosophie; Titel ihrer Dissertation war La critique des Lumières modernes chez Leo Strauss (deutsch: Leo Strauss' Kritik an der modernen Aufklärung). Ihre Habilitation (2010) trug den Titel Bioéthique, écologie et philosophie politique. propositions pour un enrichissement de la philosophie du sujet (deutsch: Bioethik, Ökologie und politische Philosophie: Vorschläge zur Bereicherung der Philosophie des Subjekts). Sie war Professorin für Philosophie an der Universität Franche-Comté; 2016 wurde sie an die Universität Paris-Est-Marne-la-Vallée berufen. Dort ist sie satzungsmäßiges Mitglied des interdisziplinären Labors für das Studium der Politik Hannah Arendts.
Sie ist literarische Beraterin für den Verlag Alma Éditeur, war von 2017 bis 2020 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Menschen und war Fellow der Nachhaltigkeits-Denkfabrik The New Institute von Erck Rickmers in Hamburg, die sich mit Fragen der ökonomischen, ökologischen und demokratischen Transformation beschäftigt.
Sie interessiert sich für angewandte Ethik, medizinische Ethik, Tierfragen, Politische Ökologiesowie Umweltethik und wurde 2009 von der parlamentarischen Kommission der französischen Nationalversammlung zur Überarbeitung der Bioethikgesetze eingeladen. Sie ist Trägerin des Günther Anders-Preises für kritisches Denken 2020.


Der Schwerpunkt ihrer philosophischen Arbeiten liegt auf Fragen der Moralphilosophie, der Politischen Philosophie sowie der angewandten Ethik (Medizin-, Umwelt- und Tierethik).
Pelluchon kennt insbesondere die Philosophie des deutschamerikanischen Philosophen Leo Strauss (1899–1973) und des litauisch-französischen Philosophen und Autors Emmanuel Levinas (1905–1995).
Ein zentraler Begriff ihrer Philosophie ist „Transdeszendenz“, das Bewusstsein dafür, dass wir einer gemeinsamen Welt angehören und dies auch erfahren können, indem wir uns anderen Wesen zuwenden. Diese Zugehörigkeit kann erfahren oder erweckt werden, so dass wir damit nicht mehr das Verlangen haben, Macht über die Dinge auszuüben. Wir erkennen somit unseren Platz in der Welt sowie den Wert jedes Dinges oder Wesens und haben die Macht, sinnvolle Dinge zu tun und vielleicht Veränderungen zu bewirken. Echte Rücksichtnahme entsteht, wenn wir verstehen, dass Leben sowohl „für“ als auch „mit“ etwas leben bedeutet.
Ihr neues Buch „L'être et la mer: Pour un existentialisme écologique“ wird in Kürze erscheinen.


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